Nach dem Essen wird geschlafen

Musical-AG der Georg-Kropp-Schule entführt gekonnt ins Schlaraffenland

Wüstenrot Für die Georg-Kropp-Schule war es eine Premiere: Die erste Aufführung eines Musicals gelang jedoch so perfekt, dass sich alle Zuschauer eine Fortsetzung wünschten. Und dies mit minutenlangem Beifall und Zugabe-Rufen für die Kinder und Jugendlichen deutlich machten. Natürlich hatten die drei verantwortlichen Lehrer Daniel Dorsch, Ulrich Gonser und Bettina Kilian mit dem Stück „Schlaraffentheater“ auch ein Musical ausgesucht, dass so recht nach dem Geschmack der Schüler und des Publikums war. Mit einer witzigen aber dennoch altbekannten Grundidee, mit mitreißenden Songs und tollen Tanznummern. Alles eingepackt in eine fiktive Reise ins Land der Träume, die eine Schülerin, glänzend dargestellt von Kim Wüstner, erlebte.

musical_2015_4Dabei fing für das junge Mädchen alles negativ an. Beim Klingeln des Weckers war ihr erster Gedanke, wie anstrengend und anödend doch so ein Schülerleben sei. Also besser wieder einschlafen! Doch dieser Schlaf hatte es in sich, denn die Protagonistin der Handlung driftete im Traum ab ins Schlaraffenland. „Ich will woanders hin, wo ich sorgenfrei und glücklich bin“, sang dazu der Chor. Beim „Aufwachen“ im Schlaraffenland lernte sie dann so skurrile Gestalten wie den kleinen Faulpelz, den großen Faulpelz oder den großen Vielfraß kennen. Die natürlich mit ganz dicken Bäuchen sich begeistert dem Schlemmen und der Völlerei hingaben. Begleitet von lautstarken „Schmatz-Schmatz-Geräuschen“ machten sich die Fresserchen her über Lolli, Brezel, Hähnchenkeule oder Kuchen. Und gleich danach lernte die Schülerin die wichtigste Grundregel des Schlaraffenlandes kennen: „Nach dem Essen wird geschlafen!“

musical_2015_2Köstlich dann in der Folge der ständige Rhythmus zwischen Schlafen und Essen, den die Schülerin mit anderen Ideen zu unterbinden versuchte. Und so ins Traumland der Schlaraffen so wahnwitzige Dinge wie Lesen, Sport, Hip Hop oder Theater einfließen ließ. Die waren geschockt, bekamen gar Schmerzen in den Händen, weil sie das Klatschen für die perfekte Tanzshow einer fiktiven Theateraufführung überanstrengte! Während dieser Traumsituationen brillierten Tom Hüftle, Leon Karle, Kim Merkle, Felicitas Steidl und Vanessa Steidl mit tollen Solosongs. Und zwar stets live auf der Bühne, wie Rektor Peter Wagner vorher das Publikum extra informiert hatte.

musical_2015_1 musical_2015_3Das Happy End nahte übrigens mit einem finalen Wecker klingeln. Da war das junge Mädchen äußerst froh, wieder in der realen Schülerwelt angekommen zu sein. Als die Theaterrevue-Girls schließlich die viel umjubelte Zugabe tanzten, zeigte sich natürlich auch, dass die Schlafmützen durchaus Rhythmus im Blut haben. Immerhin ist es gar nicht so einfach, eine Rolle vorwiegend in der Horizontalen zu spielen.

musical_2015_5 musical_2015_6Wagners Dank ging nicht nur an seine jugendlichen Akteure und die Lehrer sondern vor allem auch an Familie Steidl für die perfekte Technik.

„Es war ganz schön schwierig, immer die richtigen Einsätze zu finden und vor allem im Chor ’Jaha’ zu rufen“, bekannte Luna Küppers nach der Aufführung. Stolz auf ihre Tochter war Tanja Wüstner: „Das Theaterspielen liegt ihr im Blut, sie hat schon mehrfach in den Sommerferien Musical-Workcamps besucht.“ Schulsozialarbeiterin Angelika Specht, die übrigens in der Band mitspielte, freute sich: „Es ist innerhalb der Gruppe ein unheimlicher Zusammenhalt entstanden, sie haben gelernt, sehr konzentriert zu sein.“

(fr-Heilbronner Stimme)