Wer am Freitag, den 30. September morgens in Wüstenrot unterwegs war, wird wahrscheinlich schwer gestaunt haben. Zu diesem Zeitpunkt zogen nämlich sieben gespannte Grundschulklassen der Georg-Kropp-Schule gemeinsam zu ihrem Waldtag los. In alter Tradition wird an diesem Tag, zu Beginn des Schuljahres, Mäppchen und Schulbuch gegen Blätter und Moos getauscht. Das Klassenzimmer ist für den Tag der Wald bei den Wellingtonien.

Nach Ankunft versammelten sich alle Klassen, um gemeinsam dem „Waldradio“ zu lauschen. Denn wenn man ganz genau hinhört, kann man im „Wald-Radioprogramm“ erstaunlich viel hören. Das Rascheln der Bäume oder Vogelgezwitscher waren nach dem Anschalten gut vernehmbar.

Nach einer Stärkung ging es dann endlich los. Klassenweise haben die Kinder an verschiedenen Stationen einen Aspekt des Waldes kennengelernt.

Ein gutes Gedächtnis war beim „Waldmemory“ gefragt. Gegenstände des Waldes waren auf einer Decke ausgebreitet und mussten sich 30 Sekunden eingeprägt werden. Dann zogen die Kinder los und suchten all diese Gegenstände. Für viele Kinder kein Problem. Doch das Anordnen auf die richtige Stelle der Decke war gar nicht so einfach. Durch gemeinsames Beratschlagen und die Hilfe der ganzen Klasse, konnte auch diese Aufgabe gemeistert werden.

Bei dem „Farbsuchspiel“ durften die Kinder Gegenstände des Waldes auf Farbkärtchen pinnen. Ein gelbes Blatt passte zum Beispiel auf ein gelbes Kärtchen. Im bunten Herbstwald war die Auswahl groß, denn zu vielen Farben gab es die passenden Blätter. Die Kinder präsentierten sich gegenseitig ihre tollen Funde stolz.

Lustig wurde es an der Station: „Hier stimmt was nicht“. Die Kinder schlichen leise einen Weg entlang und stellten fest: nicht alles um sie herum war typisch für einen Wald. Hier kreuzten Wichtel, Dinosaurier und Christbaumkugeln den Weg. Am Ende versuchte sich die Klasse an alle untypischen Dinge gemeinsam zu erinnern.

Tablets im Wald?  Für die Schüler einer digital ausgestatten Schule und Naturparkschule an einem Waldtag selbstverständlich. Bei der Station „Wie alt war der Baum?“ schnappten sich die Kinder ein Tablet. In einem Video wurde Ihnen erklärt, wie man das Alter eines Baums bestimmt. Das musste sofort ausprobiert werden. Im Wald gab es einige abgesägte Bäume, bei denen man durch Zählen der Jahresringe das Alter bestimmen konnte.

Es gab neben den spannenden Pflanzen des Waldes auch Lernangebote zu den Waldtieren, die aus sicherer Entfernung unter die Lupe genommen wurden. 

Welches Tier ist eigentlich das schnellste im Wald? Das probierten die Kinder doch einmal selbst bei der Station „Bewegen wie die Waldtiere“ aus. In einem Wettrennen der Waldtiere traten die Kinder an- und sprangen wie ein Hase oder schwangen die Arme wie eine Libelle ihre Flügel. Danach wurde vermutet wer wohl am schnellsten ist. Die tatsächlichen Geschwindigkeiten waren oft erstaunlich, denn viele Tiere sind um einiges Schneller als wir Menschen.

Beim „Tierweitsprung“ überlegten die Kinder zunächst, wie weit die Tiere des Waldes springen konnten. Nach der Auflösung waren die Kinder selbst gefragt: konnten sie selbst so weit springen wie Reh und Co.?

Auch die kleinen Tiere des Waldes wurden unter die Lupe genommen. Mit den Becherlupen der Station „Naturschätze untersuchen“ suchten und bestimmten die Klassen Insekten und Käfer. Der Perspektivwechsel verhalf dabei auch zu einem unerwarteten Fund- eine Kröte, die unter einem Baum ihr Quartier bezogen hatte, wurde gesichtet und konnte vorsichtig von nächster Nähe beobachtet werden.

Viel wurde an unserem Vormittag entdeckt und ausprobiert. Die Lernumgebung Wald bot den Kindern den besten Raum Aspekte des Waldes in unmittelbarer Nähe erfahrbar zu machen. Das herrliche Herbstwetter tat sein Übriges, um diesen Waldtag unvergesslich zu machen. Obwohl von einigen Kindern der Vorschlag kam, bis zum Abend im Wald zu bleiben, verließen wir gemeinsam unser schönes Klassenzimmer im Wald wieder – und freuen uns schon auf das nächste Mal.

                Wa