Projektunterricht an der Georg-Kropp-Schule in Wüstenrot

Wie konnte eigentlich aus einem Stutengarten eine 600 000 Einwohner zählende Landeshauptstadt (Stuttgart) werden? Wie entsteht eine Stadt? Was braucht eine Stadt?

Im Geografieunterricht der Klasse 5 an der Georg-Kropp-Schule in Wüstenrot stellen Schülerinnen und Schüler eine ganze Stadt aus verschiedenen Materialien selbst her. Das Projekt, dass die jungen Geografinnen und Geografen über mehrere Wochen beschäftigt, zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für Stadtplanung und die Unterscheidung von städtischen und dörflichen Strukturen zu entwickeln.

„An unserer Schule ist es wichtig, dass die Kinder nicht nur theoretisch lernen, sondern durch praktisches Tun ein Gefühl für die Komplexität und die Herausforderungen der Stadtentwicklung bekommen und begreifen. Und das im wahrsten Sinne es Wortes – be – greifen.“, erklärt Klassenlehrerin Doreen Marx.

Zunächst debattierten die Kinder intensiv darüber, was eine Stadt überhaupt zur Stadt macht, was nötig ist, damit eine Stadt entstehen und wachsen kann. Die Lernenden entwickelten eigenständig einen Stadtplan. Dabei berücksichtigten sie verschieden Aspekte wie Wohngebiete, Geschäftsviertel, Grünflächen, medizinische Versorgung, kulturelle Einrichtungen und Verkehrsnetze. „Jeder konnte sich überlegen, welchen Teil der Stadt er oder sie bauen möchte“, sagt Marx.

Im Mathematikunterricht lernten die Kinder dann, wie sie ihren Stadtplan im richtigen Maßstab zeichnen und umsetzten können. „Das war eine großartige Gelegenheit, das Thema Maßstab, das wir im Unterricht behandelt haben, praktisch anzuwenden“, freut sich Mathematiklehrerin Dagmar Bayer.

Die eigentliche Bauphase ist das Highlight des Projekts. Mit Karton, Holz und Plastik und anderen recycelten Materialien begannen die Schülerinnen und Schüler, ihre Stadt zum Leben zu erwecken. „Es ist schön zu sehen, wie kreativ die jungen Konstrukteure sind. Einige haben Parks mit kleinen Bäumen aus Wolle gebaut, andere haben Hochhäuser mit Fenstern aus Transparentpapier gestaltet“, erzählt Bayer. „Wir fühlen uns als richtiges Team. Jeder hilft dem Anderen“, schwärmt Luca, ein Schüler der Klasse. „Dieses Projekt bringt uns nicht nur viel über Geografie und Mathematik bei, sondern auch, wie wichtig Teamarbeit und sorgfältige Planung sind“, resümiert Schüler Luca Chris.

So ein Projekt zeigt, wie interdisziplinäres Lernen in der Schule erfolgreich umgesetzt werden kann und wie Schülerinnen und Schüler durch aktives und kreatives Arbeiten motiviert werden können.